Wer in Outlook mit Copilot E-Mails schreibt, hat es vielleicht schon bemerkt:
Direkt nach dem Klick auf „Senden“ erscheint neuerdings eine Meldung wie diese:

Doch was steckt dahinter – und was bedeutet das konkret für die Nutzung von Copilot im Arbeitsalltag?
🔍 Was passiert hier?
Microsoft führt Schritt für Schritt Sicherheits- und Transparenzmechanismen für den Einsatz generativer KI in Microsoft 365 ein. Eine dieser Maßnahmen ist die Sendewarnung bei KI-generierten E-Mails, die in Outlook (Web & Desktop) sichtbar wird, sobald Copilot bei der Erstellung eines Nachrichteninhalts beteiligt war.
Die Logik dahinter ist einfach:
- Wenn Copilot beim Verfassen der E-Mail genutzt wurde (z. B. durch „Vorschlag generieren“),
- erkennt Outlook dies automatisch,
- und fordert den Nutzer beim Senden aktiv auf, die Inhalte nochmals zu prüfen.
Nur nach aktiver Bestätigung wird die E-Mail tatsächlich verschickt.
💡 Warum macht Microsoft das?
Diese Art von Warnhinweis erfüllt gleich mehrere Funktionen:
- Verantwortung bleibt beim Menschen:
Copilot liefert Vorschläge – aber was verschickt wird, entscheidet weiterhin der Benutzer. - Transparenz & Kontrolle:
Gerade in sensiblen Kontexten (z. B. Kundenkommunikation, rechtlich relevante Themen) ist es sinnvoll, auf mögliche KI-generierte Inhalte hingewiesen zu werden. - Fehlervermeidung:
KI kann unterstützen, aber auch halluzinieren. Die Warnung dient als letzte Sicherheitsstufe, bevor Inhalte mit potenziell falschem Kontext verschickt werden. - Compliance & Nachvollziehbarkeit:
In regulierten Branchen oder bei unternehmensweiten Governance-Vorgaben kann so besser nachgewiesen werden, ob und wie KI-Tools eingesetzt wurden.
📥 Was bedeutet das für die Praxis?
Wenn du diese Meldung siehst, kannst du ganz normal arbeiten:
- ✅ Senden klicken → Die E-Mail wird sofort verschickt.
- 🛑 Nicht senden wählen → Die Mail bleibt offen und kann bearbeitet oder gelöscht werden.
Wichtig: Die Warnung erscheint nicht bei jeder E-Mail, sondern nur dann, wenn Outlook erkennt, dass wesentliche Inhalte durch Copilot generiert wurden – z. B. bei automatisierten Antwortvorschlägen oder kompletten Textblöcken.
🧭 Empfehlung für den Alltag
- E-Mails immer gegenlesen, auch wenn sie von Copilot stammen – insbesondere bei sensiblen Themen.
- Bei regelmäßiger Copilot-Nutzung kann es sinnvoll sein, im Team transparent zu machen, wie mit solchen Hinweisen umgegangen wird.
- Wer möchte, kann auch einen kurzen Hinweis im Text ergänzen, z. B.: „Erstellt mit Unterstützung von Microsoft Copilot.“
Gerade in rechtlichen oder regulatorisch geprägten Umgebungen kann das Vertrauen schaffen – ohne großen Mehraufwand.
🧾 Fazit
Mit der neuen Prüfaufforderung beim Senden von Copilot-generierten E-Mails macht Microsoft klar:
KI ist ein Werkzeug – aber kein Absender.
Das Feature ist kein Fehler, sondern eine bewusste Designentscheidung zur Förderung von Transparenz, Verantwortung und Qualität im Umgang mit generativer KI.
Wer Copilot produktiv nutzt, sollte diese Warnung nicht als Hürde, sondern als sinnvolle Qualitätskontrolle vor dem Absenden verstehen.
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