🔒 Sichtbarkeit kontrollieren statt Zugriff beschränken: Restricted Content Discovery in SharePoint

Mit der zunehmenden Nutzung von Microsoft 365 Copilot steigt auch der Bedarf, Inhalte gezielt von KI-gesteuerten Antworten auszuschließen, ohne gleich die Zugriffsrechte oder Kollaborationsprozesse in SharePoint zu verändern.

Ein klassisches Beispiel:
Eine HR-Seite ist nicht geheim – aber sie sollte trotzdem nicht automatisch in Copilot-Antworten oder der organisationsweiten Suche auftauchen.

Genau hier kommt Restricted Content Discovery ins Spiel.


🧠 Was macht die Funktion?

Mit Restricted Content Discovery lässt sich steuern, ob Inhalte einer SharePoint-Site:

  • in Microsoft Search angezeigt werden,
  • in Microsoft 365 Copilot-Antworten auftauchen,
  • oder nur sichtbar sind, wenn sie kürzlich vom User geöffnet wurden.

Der Zugriff bleibt bestehen – aber die Inhalte sind weniger auffindbar.

Das ist besonders wichtig in Phasen, in denen Copilot pilotiert wird oder wenn bestimmte Inhalte gezielt aus automatisierter Kontextverarbeitung herausgehalten werden sollen.


🖼 Beispielkonfiguration

Im Bild ist deutlich zu sehen: Die Einstellung „Inhalte von Microsoft 365 Copilot einschränken“ wurde aktiviert.
Diese Einstellung sorgt dafür, dass die Inhalte dieser Site nicht über Copilot-Antworten vorgeschlagen werden, obwohl weiterhin Zugriff besteht.


❗️Wichtig: Sensitivity Labels reichen nicht aus

Ein häufiges Missverständnis:
Die Anwendung eines Sensitivity Labels auf einer SharePoint Site führt nicht automatisch dazu, dass Inhalte dort auch vor Copilot geschützt sind.

Der Grund:
Sensitivity Labels auf Site-Ebene dienen in erster Linie der klassischen Zugriffskontrolle (z. B. Gastzugriff, Verschlüsselung, Zugriffseinschränkungen) – nicht der Inhaltssteuerung für Microsoft Search oder Copilot.

Effektiver Schutz greift nur auf Dateiebene, z. B. über:

  • Sensitivity Labels direkt auf Dokumente angewendet,
  • in Kombination mit
  • DLP-Richtlinien, die auf Inhaltebene greifen.

✅ Einsatzszenarien für Restricted Content Discovery

  • HR- oder Legal-Bereiche, bei denen Inhalte nicht automatisch im Copilot-Kontext auftauchen sollen
  • Pilotphasen von Copilot, in denen nur ausgewählte Sites „offen“ sein sollen
  • Datenschutzkritische Bereiche, z. B. mit personenbezogenen Daten
  • Strategie- und Vorstandsbereiche, die sichtbar bleiben sollen, aber nicht „durchsucht“ werden

🔄 Best Practices für Admins

BereichMaßnahme
Sensible Site-Inhalte„Inhalte für Copilot einschränken“ aktivieren
Klassische ZugriffsszenarienSensitivity Label auf Site anwenden
Schutz auf InhaltsebeneSensitivity Label + DLP direkt auf Datei
Audit-AnforderungenKonfiguration dokumentieren (z. B. mit Microsoft Purview)

🧾 Fazit

Restricted Content Discovery ist ein schlankes, aber wirkungsvolles Feature, um Daten im Zeitalter von KI-Nutzung wie Copilot gezielt aus dem „Sichtfeld“ zu nehmen, ohne Zusammenarbeit zu blockieren.

In Verbindung mit DLP, Sensitivity Labels auf Dokumentenebene und einer klaren Governance-Strategie lässt sich so zielgerichtet entscheiden, was Copilot sehen darf – und was nicht.

👉 Zur offiziellen Dokumentation


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